Umzug ins Hospiz – Alles, was Sie wissen müssen

Der Umzug ins Hospiz ist ein emotionaler Schritt. Wann ist er sinnvoll, welche Voraussetzungen gibt es, und wie läuft alles ab? Erfahren Sie hier mehr.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ein Hospiz bietet palliative Pflege für unheilbar Kranke.
  • Die Aufnahme erfolgt nach ärztlicher Empfehlung und bestimmten Kriterien.
  • Krankenkassen übernehmen 95 % der Hospizkosten.
  • Ein Umzug ins Hospiz erfordert eine gute Vorbereitung.
  • Angehörige erhalten Unterstützung und dürfen oft übernachten.
  • Persönliche Gegenstände und manchmal Haustiere sind erlaubt.
  • Die Aufenthaltsdauer ist individuell und nicht festgelegt.
  • Hospize bieten auch Trauerbegleitung für Angehörige an.

Was ist ein Hospiz und wann ist ein Umzug sinnvoll?

Ein Hospiz ist eine spezialisierte Einrichtung für Menschen mit unheilbaren, fortgeschrittenen Erkrankungen. Ziel ist es, ihnen in der letzten Lebensphase eine würdevolle, schmerzfreie und möglichst selbstbestimmte Zeit zu ermöglichen.

Definition und Zweck eines Hospizes

  • Hospize bieten eine umfassende medizinische, pflegerische und seelische Begleitung.
  • Der Fokus liegt nicht auf Heilung, sondern auf Linderung von Beschwerden und Erhalt der Lebensqualität.
  • Angehörige werden aktiv in die Betreuung einbezogen und erhalten Unterstützung.

Unterschied zwischen Hospiz- und Palliativversorgung

  • Palliativversorgung kann ambulant oder stationär erfolgen und schließt Krankenhäuser, Pflegeheime oder den eigenen Wohnraum mit ein.
  • Hospizversorgung erfolgt ausschließlich in stationären Einrichtungen und richtet sich an Menschen in der Endphase ihres Lebens.

Für wen ist ein Hospizaufenthalt geeignet?

  • Menschen mit einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung.
  • Wenn die medizinische Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist.
  • Wenn intensive Pflege und Schmerztherapie erforderlich sind.

Voraussetzungen für die Aufnahme in ein Hospiz

Ein Umzug in ein Hospiz erfordert bestimmte Voraussetzungen, sowohl medizinischer als auch formaler Art. Die Aufnahme erfolgt in der Regel nach ärztlicher Empfehlung und richtet sich nach festgelegten Kriterien.

Medizinische Kriterien: Wer kann in ein Hospiz umziehen?

  • Menschen mit einer unheilbaren, fortgeschrittenen Erkrankung, bei der keine heilenden Behandlungen mehr möglich sind.
  • Eine begrenzte Lebenserwartung von wenigen Wochen bis Monaten.
  • Hoher Bedarf an symptomlindernder Pflege (z. B. Schmerztherapie, Atemnot-Behandlung).
  • Wenn eine Versorgung zu Hause oder im Pflegeheim nicht mehr ausreicht.

Benötigte Dokumente und Anträge

  • Ärztliche Bescheinigung über die Hospizbedürftigkeit.
  • Antrag auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse (meist übernimmt die Kasse 95 %, der Rest kann durch Spenden gedeckt werden).
  • Falls vorhanden: Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht.

Unterschiede zwischen stationären und ambulanten Hospizen

  • Stationäre Hospize: Rund-um-die-Uhr-Betreuung, meist für Menschen mit hohem Pflegebedarf.
  • Ambulante Hospizdienste: Betreuung zu Hause oder im Pflegeheim, Unterstützung durch Fachkräfte und Ehrenamtliche.

Der Ablauf eines Umzugs ins Hospiz – Schritt für Schritt

Ein Umzug in ein Hospiz ist ein bedeutender Schritt für Betroffene und Angehörige. Damit alles reibungslos verläuft, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Hier erfahren Sie, welche Schritte notwendig sind.

1. Antragstellung und Kontaktaufnahme

  • Erste Anlaufstelle ist meist der behandelnde Haus- oder Facharzt, der eine Hospizaufnahme empfiehlt.
  • Anschließend erfolgt die Kontaktaufnahme mit dem gewünschten Hospiz, um freie Plätze zu erfragen.
  • Die Krankenkasse übernimmt in der Regel 95 % der Kosten, hierfür ist ein Kostenübernahmeantrag erforderlich.

2. Aufnahmegespräch und Begutachtung

  • Das Hospiz führt ein Aufnahmegespräch mit dem Patienten und den Angehörigen.
  • Dabei werden Wünsche, Bedürfnisse und medizinische Anforderungen besprochen.
  • Ein Arzt oder die Hospizleitung prüft, ob die Aufnahmekriterien erfüllt sind.

3. Transport und Ankunft im Hospiz: Was muss organisiert werden?

  • Der Transport kann mit einem Krankentransportdienst erfolgen, wenn der Patient nicht mobil ist.
  • Persönliche Gegenstände (z. B. Kleidung, Fotos, Lieblingsmusik) dürfen mitgebracht werden.
  • Bei der Ankunft erfolgt eine Einweisung durch das Pflegepersonal, um den Übergang so angenehm wie möglich zu gestalten.

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Finanzierung und Kosten: Wer übernimmt die Hospizkosten?

Ein Aufenthalt in einem Hospiz soll für schwerkranke Menschen zugänglich sein, unabhängig von ihrer finanziellen Situation. Daher werden die Kosten größtenteils von den Krankenkassen übernommen. Hier erfahren Sie, wie die Finanzierung geregelt ist und ob es Eigenanteile gibt.

Kostenübernahme durch Krankenkassen und Sozialträger

  • Gesetzliche und private Krankenkassen übernehmen 95 % der Kosten für den Hospizaufenthalt.
  • Die verbleibenden 5 % werden durch Spenden und Fördermittel gedeckt, sodass für den Patienten in der Regel keine direkten Kosten entstehen.
  • In bestimmten Fällen kann das Sozialamt einspringen, falls zusätzliche Unterstützung notwendig ist.

Zuzahlungen: Gibt es Eigenanteile?

  • Grundsätzlich fallen für Patienten keine direkten Eigenanteile an.
  • Zusätzliche individuelle Leistungen (z. B. spezielle Therapieangebote) können privat finanziert werden.
  • Manche Hospize bieten kostenfreie Unterbringungsmöglichkeiten für Angehörige, andere verlangen hierfür eine geringe Gebühr.

Hospizspenden und Fördermöglichkeiten

  • Hospize sind auf Spenden und ehrenamtliche Unterstützung angewiesen, da nicht alle Kosten von den Kassen gedeckt werden.
  • Viele Einrichtungen werden von gemeinnützigen Vereinen oder kirchlichen Trägern finanziert.
  • Angehörige oder Unternehmen können durch einmalige oder regelmäßige Spenden die Hospizarbeit unterstützen.

Was geschieht mit der bisherigen Wohnung oder Pflegeeinrichtung?

Der Umzug in ein Hospiz bedeutet für viele Menschen auch eine Veränderung ihrer bisherigen Wohnsituation. Angehörige stehen oft vor der Frage, ob und wann eine Wohnung gekündigt oder eine Pflegeeinrichtung verlassen werden muss. Hier sind die wichtigsten Informationen.

Muss die eigene Wohnung gekündigt werden?

  • Keine sofortige Kündigung notwendig: Ein Hospizaufenthalt kann unterschiedlich lange dauern, daher sollte die Wohnung nicht übereilt aufgegeben werden.
  • Fristen im Mietvertrag prüfen: In der Regel gilt die gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten. Eine frühzeitige Rücksprache mit dem Vermieter kann helfen.
  • Sozialamt kann helfen: Falls Mietkosten während des Hospizaufenthalts nicht mehr getragen werden können, kann eine Unterstützung durch das Sozialamt möglich sein.

Umzug aus einer Pflegeeinrichtung ins Hospiz – was gilt hier?

  • Pflegeeinrichtungen bieten oft palliative Versorgung, jedoch nicht in dem Umfang, wie es ein Hospiz kann.
  • Ein Wechsel ins Hospiz ist meist möglich, wenn eine ärztliche Empfehlung vorliegt.
  • Der Vertrag mit dem Pflegeheim muss entsprechend gekündigt oder ruhend gestellt werden. Manche Einrichtungen bieten Übergangslösungen für den Fall, dass eine Rückkehr notwendig wird.

Tipps für Angehörige zur Wohnungsauflösung

  • Wichtige Dokumente sichern: Persönliche Unterlagen, Verträge und Wertgegenstände sollten zuerst organisiert werden.
  • Mietvertrag prüfen: Ist eine vorzeitige Auflösung möglich? Gibt es eine Nachmieterklausel?
  • Unterstützung durch Dienstleister: Haushaltsauflösungsfirmen oder ehrenamtliche Organisationen können helfen, den Prozess zu erleichtern.
  • Erinnerungsstücke bewahren: Es kann für Angehörige tröstlich sein, bestimmte persönliche Gegenstände oder Möbelstücke aufzubewahren.

Das Leben im Hospiz – Was erwartet die Gäste?

Ein Hospiz ist mehr als nur eine Pflegeeinrichtung – es ist ein Ort des Friedens, der Geborgenheit und der individuellen Begleitung. Hier steht nicht die Heilung im Vordergrund, sondern die bestmögliche Lebensqualität in der letzten Lebensphase.

Pflege und Betreuung: Wer kümmert sich um die Patienten?

  • Ein interdisziplinäres Team aus Palliativmedizinern, Pflegefachkräften, Seelsorgern und Therapeuten sorgt für eine ganzheitliche Betreuung.
  • Die Pflege orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen, mit besonderem Fokus auf Schmerzlinderung, Atemtherapie und emotionale Unterstützung.
  • Auch ehrenamtliche Hospizbegleiter stehen den Gästen und ihren Angehörigen zur Seite.

Darf man persönliche Dinge mitbringen?

  • Ja, viele Hospize ermutigen Gäste, persönliche Gegenstände mitzubringen, um eine vertraute Umgebung zu schaffen.
  • Dazu gehören:
    • Fotos und Erinnerungsstücke
    • Eigene Decken oder Kissen
    • Lieblingsmusik oder Bücher
  • In vielen Fällen dürfen sogar kleinere Möbelstücke (z. B. ein Lieblingssessel) ins Hospiz mitgebracht werden.

Können Haustiere mit ins Hospiz?

  • Einige Hospize erlauben den Besuch oder sogar den Aufenthalt von Haustieren, da diese eine beruhigende und tröstende Wirkung auf die Gäste haben.
  • Die Bedingungen variieren je nach Einrichtung, oft gilt:
    • Besuche von Haustieren sind nach Absprache möglich.
    • Dauerhafter Aufenthalt von Tieren ist meist nur in Ausnahmefällen möglich.
  • In Hospizen, die keine Haustiere zulassen, gibt es oft tiergestützte Therapien mit Hunden oder anderen Tieren.

Unterstützung für Angehörige: Besuchszeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und Beratung

  • Hospize möchten Angehörige aktiv in den letzten Lebensabschnitt eines geliebten Menschen einbinden.
  • Besuchszeiten sind in der Regel sehr flexibel oder sogar unbegrenzt.
  • Viele Hospize bieten Gästezimmer oder Schlafmöglichkeiten für Angehörige an, damit sie nah bei ihren Liebsten bleiben können.
  • Psychologische und seelsorgerische Beratungsangebote helfen, mit der emotionalen Belastung umzugehen.
  • Nach dem Versterben eines Angehörigen gibt es oft Trauerbegleitung und Nachsorge durch das Hospiz.

Unsere Standorte

Wir sind im Ernstfall für Sie 7 Tage die Woche und 24 Stunden am Tag telefonisch erreichbar. Unsere Bestattungsleistungen bieten wir deutschlandweit an, mit Hauptsitz in Berlin:

Wie lange kann man in einem Hospiz bleiben?

Ein Hospizaufenthalt ist nicht an eine feste Dauer gebunden, sondern richtet sich nach dem individuellen Gesundheitszustand des Patienten. Dennoch gibt es bestimmte Regelungen und Abläufe, die beachtet werden müssen.

Ist der Aufenthalt zeitlich begrenzt?

  • In der Regel erfolgt die Aufnahme, wenn die Lebenserwartung nur noch wenige Wochen oder Monate beträgt.
  • Eine zeitliche Begrenzung gibt es offiziell nicht, solange die medizinischen Aufnahmekriterien weiterhin erfüllt sind.
  • Das Ziel ist, dem Patienten die bestmögliche Lebensqualität bis zum Lebensende zu ermöglichen.

Gibt es eine Mindestaufenthaltsdauer?

  • Es gibt keine festgelegte Mindestaufenthaltsdauer.
  • Manche Patienten verbringen nur wenige Tage im Hospiz, während andere mehrere Monate dort leben.
  • Der Aufenthalt wird individuell nach Bedarf gestaltet.

Was passiert, wenn sich der Gesundheitszustand verbessert?

In seltenen Fällen stabilisiert sich der Zustand eines Patienten entgegen der Prognose. Falls eine Entlassung medizinisch vertretbar ist, kann der Patient nach Hause oder in eine Pflegeeinrichtung zurückkehren. Die Hospiz- und Palliativteams unterstützen in solchen Fällen bei der Organisation der weiteren Versorgung.

Wichtige Ansprechpartner und Unterstützungsmöglichkeiten

Der Umzug eines geliebten Menschen ins Hospiz ist für Angehörige oft eine große emotionale Belastung. Verschiedene Fachstellen und Institutionen bieten Unterstützung.

Sozialdienste und Beratungsstellen für Angehörige

1. Sozialdienste in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Hospizen helfen bei:

  • Antragstellung und Formalitäten für die Hospizaufnahme
  • Fragen zur Finanzierung und Kostenübernahme
  • Unterstützung bei der Wohnungsauflösung oder Organisation der Pflege nach einer möglichen Entlassung

2. Auch unabhängige Beratungsstellen für Palliativ- und Hospizversorgung bieten wertvolle Hilfe.

Psychologische und seelsorgerische Betreuung

  • Hospize bieten seelsorgerische Begleitung unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit.
  • Professionelle Trauerbegleiter und Psychologen stehen sowohl Patienten als auch Angehörigen zur Seite.
  • Viele Hospize bieten auch Trauercafés oder Gesprächskreise an, um Austausch mit anderen Betroffenen zu ermöglichen.

Ehrenamtliche Begleitung und Hospizhelfer

  • Ehrenamtliche Hospizbegleiter übernehmen eine wichtige Rolle, indem sie:
    • Zeit mit den Patienten verbringen (Gespräche, Vorlesen, Musik, Spaziergänge)
    • Angehörige entlasten und unterstützen
    • Begleitung in den letzten Lebensstunden anbieten
  • Viele Hospize bieten Angehörigen auch Schulungen oder Informationsveranstaltungen, um sie auf die Sterbebegleitung vorzubereiten.

Was passiert im Sterbefall?

Der Sterbeprozess wird im Hospiz mit größter Würde und Fürsorge begleitet. Angehörige erhalten Unterstützung und haben Zeit für Abschied und Trauer.

Ablauf und Organisation durch das Hospiz

  • Das Hospizpersonal begleitet die letzte Phase des Lebens mit besonderer Fürsorge und Schmerztherapie.
  • Nach dem Versterben bleibt der Verstorbene noch für eine gewisse Zeit im Zimmer, sodass Angehörige sich in Ruhe verabschieden können.
  • Das Hospiz unterstützt bei allen notwendigen Schritten, wie der Benachrichtigung des Arztes und der Ausstellung der Todesbescheinigung.

Wie Memovida Sie als Bestattungsunternehmen unterstützen kann

  • Memovida hilft Ihnen bei der Organisation der Bestattung, von der Abholung des Verstorbenen bis zur individuellen Abschiedsfeier.
  • Wir beraten Sie zu Beisetzungsmöglichkeiten, sei es eine Erdbestattung, Feuerbestattung oder eine alternative Bestattungsform.
  • Unsere Experten stehen Ihnen in dieser schweren Zeit einfühlsam zur Seite und kümmern sich um alle Formalitäten, damit Sie sich auf Ihre Trauer konzentrieren können.

Möglichkeiten der Abschiednahme im Hospiz

  • Viele Hospize bieten einen speziellen Abschiedsraum, in dem Angehörige in Ruhe verweilen können.
  • Rituale wie das Anzünden einer Kerze oder das gemeinsame Singen können den Abschied erleichtern.
  • Einige Hospize ermöglichen auch eine kleine Abschiedsfeier im Kreise der Familie und Freunde.
  • Angehörige werden ermutigt, den Verstorbenen auf Wunsch mitzugestalten (z. B. durch das Ankleiden oder persönliche Dekorationen).

Ein liebevoller und respektvoller Abschied im Hospiz gibt Angehörigen Raum für ihre Trauer und hilft dabei, diesen schweren Moment bewusst zu erleben.

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