Urne mit nach Hause nehmen - Ist das erlaubt?

In Deutschland gilt die Friedhofspflicht, daher ist die private Urnenaufbewahrung verboten. Alternativen sind Naturbestattungen oder eine Urnenüberführung ins Ausland, wo liberalere Regelungen gelten.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • In Deutschland ist es verboten, eine Urne zu Hause aufzubewahren, da die Friedhofspflicht gilt.
  • In Bremen gibt es unter bestimmten Bedingungen eine Ausnahme für Naturbestattungen außerhalb des Friedhofs.
  • Alternativen zur Urnenaufbewahrung zu Hause sind Seebestattungen, Baumbestattungen oder Kolumbariumsbeisetzungen.
  • In Ländern wie der Schweiz, den Niederlanden und Spanien ist die private Urnenaufbewahrung erlaubt.
  • Eine Urnenüberführung ins Ausland erfordert behördliche Genehmigungen und professionelle Organisation.
  • Wer eine Urne illegal zu Hause aufbewahrt, muss mit Bußgeldern oder behördlichen Maßnahmen rechnen.
  • Natur- und Seebestattungen sind oft günstiger als eine traditionelle Friedhofsbeisetzung.
  • Memovida bietet Unterstützung bei Urnenüberführungen und alternativen Bestattungsformen an.

Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der tiefgreifendsten Erfahrungen im Leben. In dieser schwierigen Zeit suchen viele Angehörige nach einer Möglichkeit, die Erinnerung an den Verstorbenen auf eine besonders persönliche Weise zu bewahren. Ein häufiger Wunsch ist es, die Urne mit der Asche des Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen, um weiterhin eine enge Verbindung aufrechterhalten zu können.

Was sind die Gründe dafür, eine Urne aufzubewahren?

Die Entscheidung, eine Urne zu Hause aufzubewahren, hat oft emotionale und individuelle Hintergründe:

  • Nähe zum Verstorbenen: Für viele Menschen bietet die Aufbewahrung der Urne im eigenen Zuhause Trost und das Gefühl, dem Verstorbenen weiterhin nah zu sein.
  • Vertraute Umgebung: Insbesondere wenn der Verstorbene eine enge Bindung zum Zuhause hatte, empfinden Angehörige es als stimmig, dass auch die letzte Ruhestätte dort ist.
  • Angst vor Anonymität: Manche möchten vermeiden, dass die Asche des Verstorbenen an einem öffentlichen Ort beigesetzt wird, wo sie nur schwer erreichbar ist.
  • Alternative zur klassischen Friedhofsbestattung: Nicht jeder fühlt sich mit den traditionellen Beisetzungsarten auf einem Friedhof verbunden. Die Urne zu Hause aufzubewahren erscheint manchen als persönlichere und individuellere Form der Erinnerung.

Doch während dieser Wunsch aus menschlicher Sicht verständlich ist, stellt sich die Frage, ob dies auch rechtlich möglich ist. Die deutsche Gesetzgebung sieht für den Umgang mit sterblichen Überresten strenge Regelungen vor, die in den folgenden Abschnitten näher erläutert werden.

Traditionen und Rituale in anderen Kulturen

Während in Deutschland eine strikte Friedhofspflicht für Urnen und Särge besteht, gibt es in anderen Ländern deutlich liberalere Regelungen:

  • Schweiz: Hier ist es erlaubt, die Urne mit der Asche des Verstorbenen zu Hause aufzubewahren oder an einem Ort der Wahl zu verstreuen. Viele Deutsche entscheiden sich daher für eine Einäscherung in der Schweiz, um diese Möglichkeit zu nutzen.
  • Niederlande: Auch hier ist es gestattet, die Urne mit nach Hause zu nehmen oder eine individuelle Bestattung außerhalb eines Friedhofs zu organisieren.
  • USA: In den Vereinigten Staaten ist es in den meisten Bundesstaaten völlig legal, eine Urne zu Hause aufzubewahren oder die Asche an einem persönlichen Ort zu verstreuen.

Diese kulturellen Unterschiede zeigen, dass der Wunsch, die Urne eines geliebten Menschen privat aufzubewahren, weltweit anerkannt ist – auch wenn die Gesetzgebung von Land zu Land stark variiert.

Ist es erlaubt, die Urne mit nach Hause zu nehmen?

In Deutschland unterliegt der Umgang mit sterblichen Überresten strengen gesetzlichen Vorgaben. Während in einigen anderen Ländern die private Aufbewahrung einer Urne erlaubt ist, gilt hierzulande die sogenannte Friedhofspflicht. Doch was bedeutet das genau, und gibt es Ausnahmen?

Friedhofspflicht in Deutschland – Was bedeutet das?

Die Friedhofspflicht ist im deutschen Bestattungsgesetz fest verankert und besagt, dass Verstorbene – unabhängig davon, ob sie in einem Sarg oder in einer Urne bestattet werden – auf einem Friedhof oder in dafür vorgesehenen Bestattungsstätten beigesetzt werden müssen.

Die wichtigsten Gründe für diese gesetzliche Vorgabe sind:

  • Würde des Verstorbenen: Die Friedhofspflicht soll sicherstellen, dass jeder Mensch einen angemessenen und respektvollen Bestattungsort erhält.
  • Hygienische und ethische Aspekte: Der Umgang mit sterblichen Überresten unterliegt bestimmten Standards, um Gesundheitsrisiken und Missbrauch zu vermeiden.
  • Rechtliche Absicherung: Eine Urnenaufbewahrung im privaten Bereich könnte zu Unklarheiten über das Eigentumsrecht und die spätere Verfügung über die sterblichen Überreste führen.

Die genauen Bestimmungen zur Friedhofspflicht sind in den Bestattungsgesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. In den meisten Fällen gibt es jedoch keine Möglichkeit, eine Urne dauerhaft zu Hause aufzubewahren.

In welchem Bundesland kann ich die Urne mit nach Hause nehmen?

Eine Ausnahme von der strikten Friedhofspflicht gibt es seit 2015 im Bundesland Bremen. Hier wurde das Bestattungsgesetz dahingehend geändert, dass es unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist, die Asche eines Verstorbenen außerhalb eines Friedhofs beizusetzen – zum Beispiel auf einem privaten Grundstück oder in der Natur. Die Aufbewahrung der Urne zu Hause ist jedoch weiterhin nicht uneingeschränkt erlaubt.

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Bestattung außerhalb des Friedhofs in Bremen:

  • Die verstorbene Person muss in Bremen gemeldet gewesen sein.
  • Der Verstorbene muss zu Lebzeiten ausdrücklich diesen Wunsch geäußert haben.
  • Die Angehörigen müssen eine Genehmigung bei den zuständigen Behörden einholen.
  • Die Beisetzung muss würdevoll erfolgen und darf keine Gefährdung für die Umwelt oder die öffentliche Ordnung darstellen.

Andere Bundesländer haben bislang keine vergleichbaren Regelungen eingeführt. Wer dennoch eine Urne mit nach Hause nehmen möchte, sucht daher häufig nach Alternativen, wie einer Bestattung im Ausland.

Regelungen in anderen europäischen Ländern

Während Deutschland an der strengen Friedhofspflicht festhält, gibt es in vielen anderen europäischen Ländern liberalere Bestattungsgesetze:

  • Schweiz: Hier ist es problemlos möglich, eine Urne zu Hause aufzubewahren oder die Asche an einem frei gewählten Ort zu verstreuen.
  • Niederlande: Auch in den Niederlanden dürfen Angehörige eine Urne zu Hause aufbewahren. Eine Genehmigung ist nicht erforderlich.
  • Spanien: In Spanien gibt es keine generelle Friedhofspflicht für Urnen. Familien können die Urne zu Hause aufbewahren oder die Asche an einem für sie bedeutungsvollen Ort verstreuen.

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Welche Alternativen gibt es zur Urnenaufbewahrung zu Hause?

Da die private Aufbewahrung einer Urne in Deutschland nicht erlaubt ist, suchen viele Angehörige nach legalen Alternativen, um die Asche eines Verstorbenen würdevoll und individuell beizusetzen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Bestattungsformen, die sowohl in Deutschland als auch im Ausland möglich sind.

Urnenüberführung ins Ausland – Wie kann ich die Urne mit nach Hause nehmen?

In einigen europäischen Ländern, darunter die Schweiz und die Niederlande, ist es erlaubt, eine Urne zu Hause aufzubewahren. Daher entscheiden sich viele Angehörige dafür, die Einäscherung im Ausland durchführen zu lassen oder die Urne nachträglich dorthin überführen zu lassen.

Ablauf der Urnenüberführung:

  1. Einäscherung in Deutschland oder im Ausland:
    • Nach der Kremation wird die Urne bis zur Beisetzung oder Überführung aufbewahrt.
    • In Deutschland dürfen Angehörige die Urne nicht direkt entgegennehmen, eine Überführung ist erforderlich.
  2. Transport ins Ausland:
    • Der Transport muss entsprechend den gesetzlichen Vorgaben erfolgen.
    • Eine Urnenüberführung kann durch ein Bestattungsunternehmen organisiert werden.
  3. Aufbewahrung der Urne im Ausland:
    • Nach der Ankunft in einem Land mit liberaleren Bestattungsgesetzen können Angehörige die Urne dort legal zu Hause aufbewahren.
    • Eine Rückführung nach Deutschland würde wieder der Friedhofspflicht unterliegen.

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Ascheverstreuung als Alternative zur Urnenaufbewahrung

Viele Angehörige wünschen sich eine natürliche und persönliche Abschiedsmöglichkeit. Eine Alternative zur Aufbewahrung der Urne ist daher die Ascheverstreuung. In Deutschland gibt es hierfür jedoch strenge Vorschriften:

  • In Bremen ist das Verstreuen der Asche auf bestimmten genehmigten Flächen erlaubt.
  • In Bestattungswäldern kann die Asche im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt werden.
  • Seebestattungen sind auf deutschen Gewässern möglich, sofern sie von einer lizenzierten Reederei durchgeführt werden.

In vielen anderen Ländern gibt es weniger strenge Vorgaben:

  • In der Schweiz und den Niederlanden kann die Asche an einem selbst gewählten Ort verstreut werden.
  • Eine Ascheverstreuung kann auch auf privatem Grund im Ausland erfolgen.

Naturbestattungen als Alternative zur klassischen Friedhofsbeisetzung

Wer eine enge Verbindung zur Natur hat oder sich eine unkonventionelle Beisetzung wünscht, kann sich für eine Naturbestattung entscheiden.

Baumbestattung im Friedwald oder Ruheforst

  • Die Asche wird im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt.
  • Angehörige können den Baum als Gedenkort nutzen, ohne sich um die Pflege kümmern zu müssen.

Seebestattung in Nord- oder Ostsee

  • Die Asche wird in einer wasserlöslichen Urne dem Meer übergeben.
  • Eine würdevolle Abschiedszeremonie kann auf See stattfinden.

Urne im Kolumbarium oder anonyme Bestattung

Kolumbariumsbeisetzung

  • Die Urne wird in einer Urnenwand (Kolumbarium) aufbewahrt.
  • Dies ist eine pflegeleichte Alternative zur klassischen Grabstelle.

Anonyme Urnenbestattung

  • Die Asche wird auf einem Gemeinschaftsgrabfeld beigesetzt, ohne individuelle Kennzeichnung.
  • Einige Friedhöfe bieten halbanonyme Bestattungen mit Namensnennung auf einer Gedenktafel an.

Welche Alternative ist die beste?

Die Wahl der passenden Bestattungsform hängt von individuellen Wünschen und finanziellen Aspekten ab.

  • Wer die Urne mit nach Hause nehmen möchte, kann eine Bestattung oder Überführung ins Ausland in Betracht ziehen.
  • Eine Naturbestattung oder Seebestattung bietet eine würdevolle Alternative für Menschen, die eine enge Verbindung zur Natur hatten.
  • Eine Kolumbariumsbeisetzung oder eine anonyme Bestattung ist pflegeleicht und oft kostengünstiger.

Falls du Unterstützung bei der Organisation einer dieser Optionen benötigst, hilft dir unser Team von Memovida gerne weiter. Kontaktiere uns, und wir kümmern uns um alle erforderlichen Schritte.

Ist eine Urnenbeisetzung im eigenen Garten möglich?

Ein weiterer häufig geäußerter Wunsch ist die Bestattung der Urne auf einem privaten Grundstück, beispielsweise im eigenen Garten. Doch ist dies in Deutschland erlaubt?

Gesetzliche Vorgaben für eine Urnenbeisetzung im Garten

  • In Deutschland ist die Beisetzung einer Urne auf privatem Grund nicht gestattet.
  • Die einzige Ausnahme bildet das Bundesland Bremen, das unter bestimmten Bedingungen eine naturnahe Bestattung außerhalb des Friedhofs erlaubt.
  • Wer die Urne dennoch auf eigenem Grundstück beisetzen möchte, muss eine Bestattung im Ausland erwägen.

Ausnahmefälle und Sondergenehmigungen

In seltenen Fällen kann eine Sondergenehmigung erteilt werden, insbesondere wenn es sich um ein großes, abgelegenes Grundstück handelt. Diese Verfahren sind jedoch aufwendig und werden nur in Ausnahmefällen genehmigt.

Kontaktieren Sie uns jederzeit, und wir sorgen dafür, dass die Bestattung genau nach Ihren Wünschen verläuft.

Unsere Standorte

Wir sind im Ernstfall für Sie 7 Tage die Woche und 24 Stunden am Tag telefonisch erreichbar. Unsere Bestattungsleistungen bieten wir deutschlandweit an, mit Hauptsitz in Berlin:

Urne mit nach Hause nehmen - Strafe - Welche Konsequenzen sind möglich?

In Deutschland besteht die Friedhofspflicht, weshalb die private Aufbewahrung einer Urne nicht erlaubt ist. Wer dennoch eine Urne zu Hause aufbewahrt, kann dazu aufgefordert werden, sie ordnungsgemäß beizusetzen. In manchen Fällen kann dies mit behördlichen Maßnahmen oder Bußgeldern verbunden sein. Da die Regelungen von Bundesland zu Bundesland variieren, empfehlen wir, sich über die jeweiligen Vorschriften zu informieren oder über alternative Bestattungsmöglichkeiten nachzudenken.

Kosten für eine Urnenbestattung oder Überführung ins Ausland

Die Entscheidung für eine Urnenbestattung oder eine Überführung ins Ausland ist nicht nur eine Frage der persönlichen Wünsche, sondern auch der finanziellen Möglichkeiten. Während eine klassische Bestattung auf dem Friedhof oft mit hohen laufenden Kosten verbunden ist, gibt es alternative Bestattungsformen, die sowohl individuell als auch kosteneffizient sein können.

Kosten einer Urnenbestattung in Deutschland

Die Gesamtkosten einer Urnenbestattung in Deutschland setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter die Kosten für die Einäscherung, die Urne selbst, die Grabnutzungsgebühren sowie eventuelle Beisetzungs- und Pflegekosten. Die Preise können je nach Bundesland und Friedhof stark variieren. Insbesondere die Grabnutzungsgebühren sind ein wesentlicher Kostenfaktor, da sie in Großstädten oft deutlich höher sind als in ländlichen Regionen.

Kosten einer alternativen Bestattung in Deutschland

Alternativen zur klassischen Friedhofsbestattung bieten oft eine preiswertere und individuellere Lösung. Dazu gehören Baumbestattungen in Friedwäldern, Seebestattungen, anonyme Urnenbeisetzungen oder Beisetzungen in einem Kolumbarium. Diese Bestattungsformen haben den Vorteil, dass keine langfristigen Grabpflegekosten anfallen, was für viele Angehörige eine Erleichterung sein kann.

Die genauen Kosten für jede dieser Bestattungsformen findest du auf unserer Preisseite.

Kosten einer Urnenüberführung ins Ausland

Wer eine Urne mit nach Hause nehmen oder eine Bestattung im Ausland durchführen lassen möchte, muss mit zusätzlichen Kosten für Transport und behördliche Formalitäten rechnen. Da sich diese Kosten je nach Zielland und individuellen Anforderungen unterscheiden, beraten wir dich hierzu gerne persönlich.

Unser Team von Memovida kann eine internationale Überführung der Urne organisieren und übernimmt dabei alle notwendigen Schritte – von der behördlichen Genehmigung bis hin zum sicheren Transport. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, kontaktiere uns gerne für eine persönliche Beratung.

Welche Option ist die kostengünstigste?

Eine anonyme Urnenbeisetzung oder eine Naturbestattung ist oft günstiger als eine klassische Friedhofsbestattung, da keine langfristigen Grabpflegekosten entstehen.

Wer eine Urne mit nach Hause nehmen möchte, muss eine Bestattung im Ausland in Erwägung ziehen. Dabei sind zusätzliche Kosten für Transport und Formalitäten zu berücksichtigen.

Eine Seebestattung oder eine Baumbestattung kann eine preiswerte Alternative sein, die gleichzeitig eine naturnahe und würdevolle Abschiedsmöglichkeit bietet.

Wenn du Unterstützung bei der Organisation einer dieser Optionen benötigst, stehen wir dir bei Memovida gerne zur Seite. Kontaktiere uns einfach, und wir kümmern uns um alle erforderlichen Schritte. Mehr über die Beerdigungskosten erfahren Sie hier.

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